Sascha Dreyer

 

Was wärst du geworden, wenn du nicht Physiker:in geworden wärst?

Ein Beruf bei dem physikalisch technische Kenntnisse nützlich sind, gepaart mit etwas Kreativität und Design, dazu Problemstellungen, die näher an der erfahrenen Realität liegen. Vielleicht Architekt.

 

Was begeistert dich in deiner Arbeit bei Belle II?

Bei Belle II gibt es viel Raum für Eigeninitiative gepaart mit Anerkennung von Leistung.

 

Wie wurde dein Interesse für Teilchenphysik / Belle II geweckt?

In ersten Semester des Physikstudiums in der experimentellen Vorlesung zu Stößen sagte der Dozent: "Wisst ihr, das ganze klingt jetzt vielleicht recht langweilig, aber das kann man auch auf dem elementarsten Level mit den Grundbausteinen der Materie machen". You got me there.

 

Woran arbeitest du gerade und was hat dich daran fasziniert?

Ich arbeite an einer Suche nach einem postulierten Teilchen mit Ähnlichkeiten zum Higgs Boson, nur leichter, langlebiger und mit potenzieller Verbindung zu Dunkler Materie. Das Ganze ist auf mehreren Ebenen spannend, die Theorie neuer Teilchen, Data Science in der Analyse und natürlich die in Belle II noch sehr unerprobte experimentelle Signatur langlebiger Teilchen.

 

Warst du auch in Japan bei Belle II? Wenn ja, was hat am meisten Eindruck hinterlassen?

Komm zu Belle II, sagten sie, dann darfst du nach Japan fahren. Das gilt leider nur außerhalb von globalen Pandemien. Aber ich werde bald privat Japan besuchen. Und danach werde ich endlich mitreden können, wenn Kollegen beim Rahmenessen sagen: "Schon lecker hier, aber in Japan..."

 

Was machst Du am liebsten, wenn Du gerade nicht mit Belle II beschäftigt bist?

Das ändert sich von Zeit zu Zeit. Aktuell habe ich aus Pandemie-Zeiten noch ein Faible für gute Kaffeezubereitung und für Einrichtung. Zusätzlich arbeite ich noch etwas an der Physique welche neben der Physik lange auf der Strecke blieb.

 

Was planst du, in fünf Jahren zu machen?

Ich hoffe bis dahin bei allen öffentlichen Stellen meinen Namen mit einem Doktor-Zusatz versehen zu haben.


Möchtest du in der Wissenschaft bleiben?

Gerne. Hast du eine unbefristete Stelle anzubieten?

 

Was, glaubst du, wird die nächsten (teilchen-)physikalische Entdeckung?

Meine Arbeit hängt mit der Suche nach Dunkler Materie zusammen. Trotzdem denke ich, dass es bis zu ihrer Entdeckung noch ein langer und beschwerlicher Weg ist, bei dem es gilt alle Möglichkeiten, ob technisch, theoretisch und in der Analyse immer wieder so weit es geht zu erschöpfen und zu erweitern. Und gerade das macht es für mich erstrebenswert.

 

Was würdest du zu deinem Ich vor 10 Jahren gerne sagen?

Dein Dozent hat recht, der harmonische Oszillator wird immer(!) wieder vorkommen.

 

Wo kommst du her?

Ich komme aus Göttingen, einer Studierendenstadt in der Mitte Deutschlands. Wir haben keinen interessanten Dialekt und es wird kein guter Wein angebaut oder Bier gebraut. Schön ist es trotzdem. Die meisten Menschen kennen die Stadt von ihrem Spruch am Bahnhof, wenn sie auf einer Zugreise zwischen Süd- und Norddeutschland dort halten.

 

Was würdest du jemandem erzählen, der noch ganz am Anfang steht und in das Belle II Projekt einsteigen möchte?

Suche dir eine Thematik, die dich wirklich interessiert und eine Gruppe, mit der du gerne (aber nicht nur) arbeitest. Überlege dir, wie die Arbeit an deinem Thema auch anderen helfen kann. Nutze die Möglichkeiten einer solchen Kollaboration und versuche nicht, alles von Grund auf alleine zu machen.