Thomas Ametsbichler

 

Was wärst du geworden, wenn du nicht Physiker:in geworden wärst?

Auf Grundlage meiner Familiengeschichte höchstwahrscheinlich Brauingenieur.

 

Was begeistert dich in deiner Arbeit bei Belle II?

Die internationale Zusammenarbeit für das gemeinschaftliche Vorankommen in der Physik.

 

Wie wurde dein Interesse für Teilchenphysik / Belle II geweckt?

Mich interessiert allem voran die Suche nach dem Ursprung der Materie-Antimaterie-Asymmetrie in unserem Universum, der sich die Belle II Kollaboration verschrieben hat. Diese Frage ist eng verknüpft mit der Frage nach dem Ursprung des Universums. Die Antwort mit den Möglichkeiten der modernen Physik zu suchen, finde ich überaus spannend.

 

Woran arbeitest du gerade und was hat dich daran fasziniert?

Momentan arbeite ich an einem Projekt für die Schule, welches eine Weiterführung meiner Bachelorarbeit ist. Hier sollen die Schüler eine Messung der Asymmetrie von Materie und Antimaterie durchführen und so mit den Grundlagen der statistischen Auswertung eines
(physikalischen) Experiments in Berührung kommen. Dabei wird der Zerfall des neutralen B Mesons in ein Kaon und ein Pion betrachtet. Auch wenn die hier beobachtete Asymmetrie nicht das Ausmaß der Asymmetrie im Universum erklären kann, so kann doch die Untersuchung dieses Phänomens dabei helfen, die richtige Antwort zu finden. Das Projekt hat vorrangig das Ziel, junge Menschen für die (Teilchen-)Physik zu begeistern.

 

Warst du auch in Japan bei Belle II? Wenn ja, was hat am meisten Eindruck hinterlassen?

Nein, leider (noch) nicht.

 

Was machst Du am liebsten, wenn Du gerade nicht mit Belle II beschäftigt bist?

Ich spiele in meiner Freizeit gerne Klavier, hauptsächlich klassische Werke. Wegen meiner großen Hände bin ich prädestiniert für Beethoven. Auch lese ich gerne, etwa deutsche Lyriker. Gelegentlich treibe ich auch Sport. Außerdem bin ich eine Spielernatur.

 

Was planst du, in fünf Jahren zu machen?

Mein Masterstudium abschließen und möglicherweise auch noch ein Promotionsstudium, um dann (endlich) zu arbeiten. Ob in der Forschung kann ich noch nicht sicher sagen.

 

Was war bisher deine größte Hürde als Physiker:in?

Das erste Semester im Bachelor durchzuhalten. In den Weihnachtsferien damals wollte ich schon aufhören, habe es dann aber abhängig von meinem Erfolg in den Klausuren im Februar darauf gemacht. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt.

 

Was ist für dich der verblüffendeste/interessanteste wissenschaftliche Fakt?

Heisenbergsche Unschärferelation

 

Was würdest du zu deinem Ich vor 10 Jahren gerne sagen?

Wie faszinierend Lyrik sein kann (von den Naturwissenschaften wusste ich es bereits). Ich habe es erst kurz vor dem Abitur begriffen, zumindest dafür noch rechtzeitig.

 

Wo kommst du her?

Aus Aschau am Inn, einem kleinen oberbayerischen Dorf circa 50 km östlich von München.

 

Was würdest du jemandem erzählen, der noch ganz am Anfang steht und in das Belle II Projekt einsteigen möchte?

Wir sitzen beide im selben Boot.